2015: Unser neues Domizil - Langau, Steingaden: Jahrestagung im September 2015

 

Am späten Nachmittag des 18. September 2015 trudelten die Mitglieder des Landesverbandes Bayern neugierig und voller Vorfreude im barrierefreien Gruppenhaus Langau, in der Ortschaft Steingaden, ein. Nun hatte es uns also vom Ammersee ins Allgäu verschlagen. Nach vielen Jahren im Schullandheim Wartaweil hatten wir uns entschlossen, etwas Neues auszuprobieren, da es uns dort aus verschiedensten Gründen nicht mehr gefallen hatte.

Schon beim Bezug unserer Zimmer begeisterte uns die warme und herzliche Atmosphäre dieses 400 Jahre alten Hauses, mit seinen barrierefreien Räumen und dem bayerischen Charme. Noch vor dem Abendessen trafen sich die Angekommenen im Kaminzimmer, um sich zu begrüßen und zu plaudern. Das Abendessen ließ keine Wünsche offen, . Was ich auch sehr wichtig fand, war, dass man mit den Rollstühlen auch genügend Platz zum Rangieren hatte und sich nicht gegenseitig im Weg umging. Die Kinder konnten mit den Rollis prima hin und her sausen. Den Abend ließen wir gemütlich bei mitgebrachten Kuchen und Wein ausklingen. Parallel gab es ein Bastel-Programm für die Kinder und für die Jugendlichen einen Spiele-Abend. Stefan Lindenberg hatte aus seinem Fundus eine ganze Kiste Gesellschaftsspiele mitgebracht.

Am Samstag hieß doch ziemlich früh aufstehen, denn ab 9:30 Uhr begannen die Vortrage. Zunächst informierte uns Dr. Christoph Wiese über die „Therapie akuter und chronischer Schmerzen“. Darauf folgte Dr. Christof Lands Vortrag über Neuigkeiten aus dem Gebiet der medikamentösen Behandlung der OI. Zu guter Letzt gab uns Oswald Utz, Behindertenbeauftragter der Landeshauptstadt München, Einblicke in seine Arbeit. Da die Vorträge immer mit Fragerunden abgeschlossen wurden, gab es ein wenig Verzögerungen im Zeitplan und so mussten wir uns gleich wieder sputen, um noch rechtzeitig zum Mittagessen zu kommen.

Um 15 Uhr trafen sich Alle vor dem Haus zu einem Gruppenfoto. Das Ergebnis kann man hier bewundern.

Gruppenfoto Steingaden 1

Anschließend marschierten und rollten wir los zur nahegelegenen Wieskirche. Der erste Teil des Weges war noch völlig unspektakulär auf einer geteerten Straße. Bald ging unser Weg aber in Kies über, schon ein wenig eine Herausforderung für Rollstühle mit kleinen Vorderrädern und/oder Handbikes. Die Kühe am Wegesrand beäugten uns teils neugierig, teils eher teilnahmslos. Auf dem Waldweg erhöhte sich der Schwierigkeitsgrad noch ein wenig, da hier ein paar Steigungen eingebaut waren. Nach einem kurzen Stück wieder über geteerte Straße, kamen wir zunächst zu einem jähen Halt. Unser Ziel schon vor Augen sahen wir uns plötzlich mit der Wahl konfrontiert, am Rand einer Landstraße weiter entlang zu gehen oder einem sehr schmalen, unebenen Weg am Rand einer Kuhweide zu folgen. Wir entschieden uns tatsächlich für Letzteres, da wir dem Verkehrsaufkommen der Landstraße nicht trauten. Und tatsächlich: Mit vereinten Kräften schafften es alle über diesen Abenteuer-Feldweg, wenn auch gut durchgeschüttelt. Erfreut stellte ich fest, dass mein E-Rolli doch ziemlich geländegängig ist. Trotz aller Strapazen kamen wir pünktlich in der Wieskirche an und erhielten dort eine exzellente Führung. Diese Pilgerstätte wurde vor über 260 Jahren erbaut und der Besucher kann im reinsten Rokoko schwelgen. Auf dem Rückweg stellten wir fest, dass wir auf dem Hinweg eine falsche Abzweigung genommen hatten – nun gingen wir also den richtigen Weg, der sich dann doch auch als weniger holprig herausstellte, aber natürlich nicht so spannend war ... Unser Abendessen stand diesmal unter dem Thema Grillabend und das hatten wir uns ja auch verdient. Auch diesen Abend ließen wir gemütlich mit vielen guten Gesprächen im Kaminzimmer ausklingen.

Am Sonntag, gleich nach dem Frühstück, fand die Mitgliederversammlung statt. Als wichtigster Punkt stand die Neuwahl eines neuen 2. Vorsitzenden auf der Tagesordnung. Da sich leider kein neuer Kandidat für das Amt gefunden hatte, erklärte sich Marit Hamer dankenswerter Weise bereit, den Posten weiter zu bekleiden. Und weil wir gerade so gut „im Flow“ waren, hingen die Mitglieder des Vorstandes ihre Sitzung gleich an die Mitgliederversammlung dran und bekamen dennoch noch etwas vom Mittagsessen ab.

Und schon war dieses Wochenende im Nu verflogen und wir mussten wieder Abschied voneinander nehmen. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Aktivitäten im Jahresverlauf und besonders auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr in Langau, denn nach so positiven Erfahrungen und schönen Erlebnissen möchten wir sehr gerne wieder hier her kommen.